Historische Viertelstunde sorgt für Kantersieg
Der vierte Sieg aus den letzten fünf Spielen hält eine ganz besondere Geschichte parat: Die Zuschauer im Hasestadion bekommen erst eine Stunde lang eher magere Kost, bevor das Team von Andy Steinmann innerhalb von 15 Minuten jegliche Hemmungen verliert und den Lüneburger SK Hansa in dieser Zeit ganze fünf Tore einschenkt. Der 5:0-Heimsieg ist am Ende ein deutliches Ausrufezeichen an die Oberliga: Vergesst uns den TuS Bersenbrück nicht!
Schwache erste Hälfte auf beiden Seiten
Vor 325 Zuschauern im Hasestadion hatte die Ketchupflasche im ersten Durchgang noch ordentlich Ladehemmung. Das liegt primär daran, dass die Aufsteiger aus Lüneburg, die übrigens eine bemerkenswerte Fahrtstuhlfahrt durch die Ligen hinter sich haben, einen soliden Abwehrriegel stellten. Die "Highlights" lesen sich in etwa so: Flanke, Freistoß, Kopfball, Zweikampf, Ballbesitz. Die Bersenbrücker haben mehr vom Spielgerät, doch das leichte Chancenplus, wenn man es denn so nennen kann, liegt zunächst auf Seiten des LSK Hansa.

So gefährlich wie hier wurde es nur selten. Foto: Reinhard Rehkamp
Kein Frust mehr auf der Seele
War der ausschlaggebende Punkt für die Derbyniederlage beim SC Spelle-Venhaus noch die mangelnde Effizienz vor dem Tor, so haben die Bersenbrücker in der zweiten Halbzeit zu Genüge bewiesen, wie das Toreschießen funktioniert. Den Auftakt macht Markus Lührmann, der einen klugen Tiefenlauf ansetzt und von Marcos Álvarez' langem Ball gefunden wird. Mit zwei guten Kontakten bringt sich Markus in Position und jagt den Ball flach und mit viel Wucht ins Tor (61. Minute). Es dauert nur drei Minuten, ehe eine Ecke von Marcos Álvarez über Umwegen mal wieder am zweiten Pfosten bei Fyn Luca Ebeling landet. Dieser köpft den Ball in die Mitte, wo Mathis Wellmann schon angerauscht kommt und gar nicht anders kann, als den Ball mit der Brust über die Linie zu befördern (64.).
Spätestens jetzt brechen offensiv alle Dämme. Moritz Waldow dreht sich unnachahmlich am rechten Strafraumeck um seinen Gegenspieler und kann so von der Grundlinie auf Markus Lührmann passen, der sein zweites Tor des Tages markiert (67.). Um die zeitliche Komponente nochmal klarzustellen: Wir befinden uns erst sechs Minuten nach dem ersten Tor und schon steht es 3:0. Im Drei-Minuten-Takt geht es munter weiter, denn Marcos Álvarez und Philipp Schmidt führen eine Ecke von links so aus, dass Saikouba Manneh aus der zweiten Reihe unbedrängt schießen kann. Mathis Wellmann steht im Fünfmeterraum und muss nur noch den Fuß hinhalten, um seinen Doppelpack zu komplettieren (70. Minute). Fast schon unschätzbar lange müssen die Zuschauer auf das 5:0 warten, denn es dauert ganze sechs Minuten, ehe die Lüneburger Defensive einen langen Ball von Mathis Wellmann vor die Füße von Saikouba Manneh klärt, der sich mit einem Abschluss in die lange Ecke bedankt (76.).
Diese wahnwitzigen Minuten sorgen natürlich für die Entscheidung, aber auch für den Endstand, da Marcos Álvarez bei seinem Distanzschuss nur das Außennetz trifft.

In der zweiten Hälfte gibt es einiges zu feiern. Foto: Reinhard Rehkamp

TuS Bersenbrück
1. Herren
Lüneburger SK Hansa
1. Herren