Die Halbfinalisten wollen anklopfen
Die erste große Welle an Emotionen haben wir gerade erst im Hasestadion erlebt, nun könnte sich die zweite anbahnen: Am Freitagabend empfängt das Team von Andy Steinmann den BSV Rehden im Hasestadion. Das Flutlicht erleuchtet den Platz und die Bersenbrücker Jungs wollen die Tabelle weiter von hinten aufrollen.
Kaum Toleranzen, doch die Maschine läuft
Das Oberligateam kann sich bisher noch nicht wirklich auf einen positiven Saisonrückblick freuen. Gerade das schwere Auftaktprogramm in der Liga mit den vielen Auswärtsspielen hatten den Bersenbrücker Jungs nämlich Nerven und Punkte gekostet, weshalb derzeit ein eher ernüchternder 8. Platz auf der Bilanz steht. Der viel umjubelte Viertelfinal-Sieg gegen den FC Verden 04 zeigte außerdem, wie hart jeder Sieg auf diesem Niveau errungen werden muss: Die Gäste verfügen zwar über eine starke Spielanlage aber nicht über den am besten besetzten Kader. Dennoch blieb das letztendlich verdiente 2:1 über weite Strecken eine Partie auf Augenhöhe – und das hauptsächlich dank der stark aufspielenden Gäste.
Das anstehende Flutlicht-Duell gegen den BSV Rehden lässt eine ähnliche Partie zweier ebenbürtiger Mannschaften erwarten. Für den TuS Bersenbrück spricht allerdings, dass die Mannschaft nun endlich ins Rollen zu kommen scheint. Mit Ausnahme der 2:4-Auswärtsniederlage beim SC Spelle-Venhaus gewann das Oberligateam fünf seiner letzten sechs Pflichtspiele und wird damit erstmals seiner Favoritenrolle gerecht. Am Beispiel von Markus Lührmann, der nach schleppendem Saisonstart gerade wie entfesselt aufspielt, zeigt sich, dass sich der stark veränderte Kader nun gefunden haben könnte. Die jüngsten Siege gegen Lüneburg und Verden zeigen, zu welchen Leistungen die Offensive im Stande ist, während die Defensive sicher stehen kann.
Dabei kann sich Coach Andy Steinmann stets auf die hohe Qualität seiner Ersatzbank verlassen, auf der reihenweise Spieler mit Startelf-Ansprüchen Platz nehmen. Die Prognose für den Oberliga-Knaller am Freitagabend könnte also durchaus lauten, dass dem TuS Bersenbrück auch gegen den BSV Schwarz-Weiß Rehden ein Heimsieg zugetraut wird. Die Gäste aus dem Landkreis Diepholz können mit ihrer bisherigen Saison ähnlich wenig zufrieden sein wie Bersenbrück, haben sie doch nur einen Punkt Abstand von den Abstiegsrängen. Beide Teams wollen in andere Tabellenregionen - doch wem gelingt es?

Moritz Waldow erzielte zuletzt ein fantastisches Hackentor.
Letzter Auftritt eines Pokalsiegers
Der Start ins Wochenende steht indes auch im Zeichen des Abschieds: Leonard Hedemann wird den TuS Bersenbrück aufgrund seines Studiums verlassen. Der 25-jährige Abwehrspieler spielt bereits seine sechste Saison im roten Trikot und kann auf eine von Erfolgen gespickte Karrierestation zurückblicken. Sei es der Pokalsieg, einige Masters-Titel, die Teilnahme am DFB-Pokal und an der Regionalliga-Relegation - Leo hat die ganz großen Momente in der Geschichte des Bersenbrücker Fußballs nicht nur miterlebt, sondern entscheidend geprägt. Umso mehr wäre ein Heimsieg unter Flutlicht im Hasestadion ein wünschenswertes Abschiedsgeschenk.

Leonard Hedemann (unten) möchte einen letzten Sieg feiern.