TuS Bersenbrück stimmt Fusion mit Tennisclub Bersenbrück zu
Bersenbrück (rr) Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung des TuS Bersenbrück wurde über brisante Themen wie Beitragsanpassung, Fusionswunsch des Tennisclubs Bersenbrück mit dem TuS Bersenbrück und eine Vorstandsnachwahl abgestimmt.
Werner Rehkamp als Vorstand Finanzen konnte über einen positiven Jahresabschluss 2024 des über 1400 Mitglieder zählenden Vereins berichten. Die Rechnungs- und Kassenprüfung ergab nach dem Bericht der Kassenprüfer Klaus Hugenberg und Carmen Wurst keine Beanstandungen, sodass keine Bedenken gegen eine Entlastung des Vorstands bestanden, die einstimmig und ohne Gegenstimmen erteilt wurde. Da ihre Wahlperiode abgelaufen war, wurden Michael Biel und Günther Welp als neue Kassenprüfer für die nächsten drei Jahre gewählt.
Obwohl eigentlich keine Vorstandswahlen anstanden, wurde dieser Tagesordnungspunkt aufgerufen. Denn Vorstandsmitglied Yvonne Richter erklärte ihren Rücktritt aus privaten und beruflichen Gründen. Ihre Position blieb vakant. Zusätzlich wurde Dirk Milde als Vorstand für Vereinsentwicklung und Infrastruktur gewählt, der bisher für die Jugendabteilung mit dem Vorstand zusammengearbeitet hatte.
Letztmalig gab es vor acht Jahren eine Beitragsanpassung. Demgegenüber hat sich der Verbraucherpreisindex in Deutschland um mehr als 29 Punkte verändert. Der Vorstand schlug der Versammlung vor, dass die Beiträge an den Verbraucherpreisindex angepasst werden. Denn der Tus Vorstand will keine willkürliche Beitragserhöhung vornehmen. Daher habe sich der TuS Vorstand sich bewusst dafür entschieden, die Beitragsordnung auf der Grundlage der Veränderung des Verbraucherpreisindexes im Zeitraum März 2017 bis März 2025 vorzunehmen. Der Verbraucherpreisindex ist der Preisindex für die durchschnittliche Veränderung der Lebenshaltungskosten, Waren und Dienstleistungen und wird vom statistischen Bundesamt bestimmt. Um auch Rechtssicherheit für die Zukunft zu haben, sollen die Beiträge zukünftig auf der Grundlage des Verbraucherpreisindex erfolgen. Ändert sich der vom statistischen Bundesamt errechnete Verbraucherpreisindex (Basis 2020 = 100) gegenüber dem Index bei Beginn der Geltung dieser Beitragsordnung um mehr als 5 % nach oben oder unten, ändern sich die Beiträge in dem entsprechenden Verhältnis mit Wirkung ab dem nächstmöglichen Erhöhungszeitpunkt. Dies hat den Vorteil, dass es transparent ist und jeder das nachvollziehen kann. Nach wie vor ist nicht vorgesehen, dass für bestimmte Abteilungen mit erhöhtem Aufwand ein gesonderter Beitrag anfällt. Der Vorstand sieht wie bislang nicht vor, dass der normale Beitrag darauf beschränkt wird, dass man nur in einer Abteilung Sport treiben darf, sondern das man wählen und mehrfach Sport in verschiedenen Sparten betreiben kann, obwohl erhöhte Übungsleiterkosten anfallen.
In Zahlen sieht die Beitragserhöhung so aus: Erwachsene zahlen mtl. 11 Euro, Kinder/Jugendliche bis 18 Jahre mtl. 8,50 Euro, Azubi/Studenten bis 27 Jahre mtl. 9,50 Euro, Ehepaare/eingetragene Lebenspartnerschaften mtl. 19,50 Euro und bei den Familien, wo es detailliertere und gestaffelte Beiträge gibt, als Beispiel ein Elternteil mit zwei Kindern mtl. 21 Euro. Fördermitglieder/passive Mitglieder zahlen mtl. 6 Euro. Die halbjährlich zu zahlenden Beiträge werden erstmalig am 10. Juli 2025 fällig.
Eine rund 30%ige Beitragserhöhung ist natürlich ein „Schluck aus der Pulle“ wie es ein Vereinsmitglied sagte, aber Vereinsvorsitzender Paul Fleddermann wies ausdrücklich darauf hin, dass die Mitgliedsbeiträge nur für den gemeinnützigen Sportbereich verwendet werden. Als Begründung für die Erhöhung wurde angeführt: Seit geraumer Zeit bietet der TuS ein deutlich verbessertes und qualifiziertes Sportangebot mit qualifizierten Übungsleitern an, die auch entsprechend bezahlt werden müssen, wenn man sie halten will, um sie nicht an Fitness-Studios zu verlieren. In der Verwaltung des Vereins kommt man nicht mehr mit drei ehrenamtlichen Rentnern aus, sodass man sich hier professioneller aufstellen muss. Nach der kontrovers diskutierten Erhöhung wurde die neue angepasste Beitragsordnung einstimmig angenommen.
Dirk Kolde als Vorstandsmitglied des Tennisclubs Bersenbrück e.V. berichtete, dass der Verein seit über 50 Jahren besteht. Der Vater von Vincent Cuylits, Alfons Cuylits, hatte in den 70erJahren den Verein gegründet. Einen unheimlichen Boom erlebte der Verein in den 80er Jahren. Im Zuge des Erfolges nahmen auch mehrere Frauen-, Herren- und Jugendteams am Spielbetrieb teil. Viele Vereinsmitglieder haben danach aber aus privaten und beruflichen Gründen den Verein verlassen, wobei die Nachwuchsförderung hätte besser laufen können. Nichtsdestotrotz gibt es zwei funktionierende Tennisplätze mit einem Vereinshaus in der Wohnsiedlung Am Brink. Einen ehemaligen dritten Tennisplatz hat die Stadt Bersenbrück inzwischen zu einem Bouleplatz umfunktioniert. Der Club würde das Vereinsgelände, bestehend aus dem Duldungsgrundstück der Stadt Bersenbrück mit den zwei Plätzen und dem Erbbaugrundstück, das als Bouleplatz genutzt wird, mit in den TuS einbringen. Die Plätze würden für diese Saison entsprechend hergerichtet auf Kosten des Tennisclubs. Dirk Kolde beantragte die Verschmelzung und Fusionierung mit dem TuS Bersenbrück, weil dann auch die Mitglieder des TuS Bersenbrück vom Sportangebot des Tennis Spielens etwas haben und die Tennisplätze kostenlos ab dem Sommer nutzen können. Mit dem schuldenfreien Tennisclub hätte der TuS eine weitere Abteilung. Für die neue Tennisabteilung würde Dirk Kolde sich als Abteilungsleiter und Ansprechpartner zur Verfügung stellen. Die rund 25 Mitglieder des Tennisclubs hätten auf ihrer Mitgliederversammlung dem von Dirk Kolde vorgetragenen Anliegen schon zugestimmt. Nachdem TuS Vorsitzender Paul Fleddermann die rechtlichen Konsequenzen erklärte hatte, stimmten die TuS Mitglieder einstimmig der Verschmelzung zwischen dem TuS Bersenbrück und dem Tennisclub Bersenbrück zu.
Stellvertretender Vereinsvorsitzender Vincent Cuylits machte bei der Vorstellung der Vereinsziele deutlich, dass es im nächsten Jahr schwierig sein werde alle Vorstandsposten nach § 26 BGB zu besetzen. Es müsse eine professionelle Struktur im Vorstand geschaffen werden. Eventuell sei auch ein hauptamtlicher Geschäftsführer zu installieren. Denn es sei nicht mehr darstellbar und zumutbar, was der derzeitige Vorstand bewältigen muss. Am Ende wurde aus der Versammlung heraus der geschäftsführende Vorstand offiziell beauftragt intensiv den Transformationsprozess hinsichtlich der Umstrukturierung nicht nur mit dem eigenen Personal, sondern auch mit externer Hilfe aktiv voranzutreiben. Gleichzeitig wurde der Wunsch ausgesprochen in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung noch am Ende dieses Jahres einen Sachstandsbericht zu geben, damit die Mitglieder die Reise mitbegleiten können. Dieses Anliegen und die Vorgehensweise wurden von der Versammlung einstimmig befürwortet.
Die Aufnahme zeigt das ausgeschiedene Vorstandsmitglied Yvonne Richter mit Blumenstrauß (3.v.li.), das neu gewählte Vorstandsmitglied Dirk Milde (1.v.li.) und den neuen Abteilungsleiter Tenns Dirk Kolde (2.v.re.) mit den übrigen Vorstandsmitgliedern Paul Fleddermann (2.v.li.), Vincent Cuylits (4.v.li.), Werner Rehkamp (3.v.re.) und Harald Nehls (1.v.re.).