Wundertüte Oberliga liefert weiter - 2:1 gegen Hildesheim
Hitziges Abnutzen im ersten Durchgang
Mit vier Spielen Rückstand hat der VfV Borussia 06 Hildesheim gute Aussichten, das Feld im Saisonendspurt noch von hinten aufzuräumen. Für den TuS Bersenbrück sieht die Situation mit 25 Spielen auf dem Konto etwas anders aus. Obwohl natürlich jeder Sieg Gold wert ist, besitzen die direkten Duelle gegen andere Aufstiegskandidaten durch diese Konstellation doppelten und dreifachen Wert für das Oberligateam. Mit großer Spannung erwarten deshalb über 300 Zuschauer die Partie gegen den VfV aus Hildesheim.
Den Gästen gelingt es zunächst, mit ihrer körperlichen und intensiven Spielweise eine äußerst hitzige Stimmung auf das Parkett zu bringen. Die um Spielkontrolle bemühte Elf von Andy Steinmann lässt sich dadurch immer wieder in ihren Abläufen steuern, wodurch nur wenige Chancen zustande kommen. Logisch also, dass die größte Chance der ersten Hälfte durch einen ruhenden Ball entsteht: Marcos Álvarez zieht einen Freistoß aus knapp über 20 Metern mustergültig auf das Lattenkreuz am kurzen Pfosten, doch der Hildesheimer Schlussmann kann sich mit einer starken Parade auszeichnen (29. Minute). Die Halbzeit endet ansonsten mit fahrigen Spielzügen und jeder Menge Lärm auf dem Feld, aber ohne Torerfolge.

Markus Álvarez bei seiner Königsdisziplin.
Keeper-Karambolagen vor beiden Treffern
Nach dem Pausentee geschieht Denkwürdiges: Markus Lührmann findet bei einem schnellen Angriff den über links startenden Patrick Siemer, der den Ball erst zurück auf Markus legen will, bevor er vom eingesprungenen Hildesheimer Torwart ungestüm abgeräumt wird, wofür es korrekterweise einen unumstrittenen Strafstoß gibt. Marcos Álvarez lässt sich diese Gelegenheit nicht nehmen und trifft vom Elfmeterpunkt zur Führung (55.).
Nur wenige Minuten später segelt eine weite Freistoßflanke Richtung Nicolas Eiter am Fünfmeterraum, auf die der Gäste-Keeper wiederum mit einer riskanten Flugeinlage reagiert. Weil dieser dabei mit seinem eigenen Verteidiger zusammenprallt und seine Faustabwehr bei Henrik Winkelmann landet, hat unser Winterneuzugang wenig Probleme, diese Chance zu nutzen (62.). Sowohl unser Kapitän als auch die beiden Hildesheimer Akteure bleiben zwar mit Schmerzen liegen, doch der Unparteiische Tom Holsten hat völlig richtig erkannt, dass sich die beiden gegnerischen Spieler gegenseitig außer Gefecht gesetzt haben - kein Grund also für ein Freistoß nach Offensivfoul.

Grund für den Strafstoß: Ball gespielt ist anders. Foto: Reinhard Rehmamp
Mit gebündelten Kräften über die Ziellinie
In der Schlussphase bieten sich den Bersenbrückern zwei Großchancen, die das Duell endgültig entschieden hätten: Erst kann der sonst so technisch saubere Jules Reimerink einen freien Abschluss aus spitzem Winkel nicht nutzen (81.), danach schließt Markus Lührmann einen Konter nur mit einem Pfostentreffer ab (85.).
Wie es im Fußball dann eben so kommt, gelingt Hildesheim kurz danach noch der Anschlusstreffer, als wir einmal nicht konsequent verteidigen und die Gäste mit zwei sehenswerten Doppelpässen und einem schönen Abschluss ihre Qualität unter Beweis stellen (86.). Die danach folgende Abwehrschlacht geht aber an Bersenbrück, sodass die drei Punkte in einer unterhaltsamen Partie verdient im Hasestadion bleiben.
Weil große Teile der Konkurrenten Punkte liegen lassen, verbessert sich die Position des TuS Bersenbrück und die hohe Niederlage in Wolfsburg wurde zumindest in Teilen wieder egalisiert. Gleichzeitig bleibt festzuhalten, dass die vielen Heimsiege nur etwas bringen können, wenn das Team auch endlich wieder in der Fremde Siege einfährt. Die nächste Chance dazu haben die Jungs am kommenden Freitag um 19:00 Uhr im Jadestadion des SV Wilhelmshaven.

Gelöste Stimmung bei Saikouba Manneh und Nick Claushallmann. Foto: Reinhard Rehkamp

TuS Bersenbrück
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Borussia Hildesheim
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