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Foto: Reinhard Rehkamp

1. Herren
Donnerstag, 24.04.2025 11:59 Uhr | Johannes Hedemann

Strafstoß ins Herz - Pokaltraum beendet

Diese Saison will das Glück nicht auf unserer Seite sein. In einem hochinteressanten Spiel mit unzähligen Chancen und einer tollen Kulisse geht der SV Atlas Delmenhorst als Sieger hervor. Das liegt daran, dass der TuS Bersenbrück seine großen Gelegenheiten nicht nutzen kann und daran, dass Atlas einen cleveren Strafstoß herausholt.

Fahrig und intensiv im ersten Durchgang

20 der 22 Akteure der letzten Begegnung zwischen Delmenhorst und Bersenbrück, die ja gerade erst zwei Wochen zurückliegt, stehen zum Anpfiff des Niedersachsenpokal-Halbfinals wieder auf dem Rasen. Während Chefcoach Andy Steinmann dem exakt selben Team vertraut, verändert sich die Startaufstellung des SV Atlas Delmenhorst auf zwei Positionen: Josip Tomic und Leonit Basha starten für Joel Schallschmidt und Sinan Brüning.

Vor sensationellen 2.020 Zuschauern zeigen beide Teams wenig Muße, sich auf eine langweilige Partie einzulassen. Es geht ständig hoch und runter, auch wenn viele Fehlpässe und Unsicherheiten einem besseren Spiel im Weg stehen. Atlas hat insgesamt leichte Feldvorteile, weil sich der TuS Bersenbrück eher auf Umschaltsitutationen konzentriert. Diese reichen aber ebenso wenig zum Torerfolg wie die herausgespielten Angriffe der Hausherren.

Ein einzelnes Mal wird es vor dem Tor von Max-Niklas Milde gefährlich, als der junge Torwart einen Schuss von rechts parieren muss und der Rebound knapp am Tor vorbei rollt. Mit mehr als 200 Gäste-Fans im Rücken stürmt Bersenbrück vor allem über den schnellen Saikouba Manneh und den gut aufgelegten Routinier Marcos Álvarez auf das Atlas-Tor, doch auch die Pokalsieger von 2022/2023 gelingen nur wenige gefährliche Situationen.

Alle Augen auf die Bersenbrücker Jungs. Foto: Reinhard Rehkamp

Das Spiel schaltet zwei Gänge hoch

Kurz nach dem Seitenwechsel bricht im Stadion Düsternort erstmals Jubel aus. Bei einer Ecke von links leistet sich die TuS-Defensive einen von wenigen Fehlern in dieser Partie, sodass Atlas' Stürmer Steffen Rohwedder freistehend zum 1:0 einköpfen kann (49. Minute). Angesichts der Feldvorteile aus der ersten Halbzeit ist die Führung nicht unverdient, auch wenn sich ein Tor nicht unbedingt aufgedrängt hat.

Sollte der großartige Auswärts-Support und die Kabinenansprache von Cheftrainer Andy Steinmann noch nicht genug Feuer entfacht haben sollte, steht der TuS Bersenbrück spätestens mit diesem Rückstand völlig unter Strom. Innerhalb von wenigen Minuten nach dem Gegentreffer hat das Oberligateam in Person von Jules Reimerink gleich zwei Großchancen um das Unentschieden wiederherzustellen. Jeweils auf der Linie steht aber erst der Torwart (51.) und ein Abwehrspieler (52.)  im Weg.

Nur fünf Minuten später ist der Bann aber gebrochen. Moritz Waldow begibt sich auf eine seiner vielen Reisen durch das gesamte Mittelfeld und findet am Ende eines starken 40-Meter-Dribblings den durchstartenden Markus Lührmann. Dieser umkurvt den gegnerischen Schlussmann und legt dann auf den besser postierten Saikouba Manneh ab, welcher keine Probleme hat, das leere Tor aus wenigen Metern zu treffen (57.). Der Ausgleich ist aufgrund der Chancenvielfalt der letzten Minuten völlig verdient.

Schlägt das Momentum jetzt wieder um? Kann der TuS seine Offensive fortsetzen und das Spiel drehen?

Nach dem Tor geht's zu den Fans. Foto: Reinhard Rehkamp

Ekstase auf den Rängen. Foto: Reinhard Rehkamp

Ein Elfmeter zur Unzeit

Mit der Einwechslung von Michel Eickschläger für Jules Reimerink bringt Andy Steinmann frische Beine und neuen Spielwitz auf das Feld. Auf der rechten Seite herrscht nun ständige 1-gegen-1-Gefahr, sodass immer wieder gefährliche Situationen und Abschlüsse entstehen. Die beste Chance des Spiels resultiert aber aus einem Flankenlauf von Nicolas Eiter, der sich über die linke Seite offensiv einschaltet. Seine Flanke auf den langen Pfosten wird länger und länger, und weil sich der Atlas-Keeper böse verschätzt, hat Michel Eickschläger einen freien Abschluss aus spitzem Winkel. Der Flügelspieler ist aber so überrascht von dem Torwartfehler, dass er seinen Schuss nur ungenau auf das Tor bringen kann, sodass der Ball vom rechten Innenpfosten auf die Torlinie springt und langsam wieder zurück ins Feld rollt (74.).

In der Schlussphase zeigt sich, dass Atlas Delmenhorst noch vor wenigen Tagen im Spitzenspiel gegen den Hannoverschen SC bestehen musste. Angriff um Angriff rollt in Richtung des Tores des Gastgeber, die nur noch selten für Entlastung sorgen können. Eine der wenigen Nadelstiche stellt den Spielverlauf in der zweiten Halbzeit aber völlig auf den Kopf. Patrick Greten entscheidet sich im eigenen Strafraum für ein riskantes Tackling, mit dem er einen eventuellen Gegenangriff hätte einleiten können. Da er aber etwas zu spät kommt, trifft er seinen Gegenspieler. Dieser läuft zwar noch zwei Schritte, fällt dann aber doch, auch weil der Ball wohl nicht mehr zu erreichen war. Schiedsrichter Alexander Roj entscheidet korrekterweise auf Strafstoß (89.). 

Max-Niklas Milde konnte im letzten Aufeinandertreffen mit dem SVA einen Elfmeter halten, doch dieses Mal entscheidet sich der junge Keeper für die falsche Ecke und der platzierte Schuss landet zum Siegtreffer für den SV Atlas Delmenhorst in der linken Ecke (90.+1).

Der Stich ins Herz vom Elfmeterpunkt. Foto: Reinhard Rehkamp

Ende im Halbfinale - kein neuer DFB-Pokal-Traum

Die lange Nachspielzeit, geprägt von einem wütend angreifenden TuS Bersenbrück, endet nach knapp acht Minuten. Es herrscht gelöste Stimmung auf den Rängen der Gastgeber und kollektive Leere bei allen, die es mit den Bersenbrückern halten. Eine bemerkenswerte Leistung, in der jede Menge Anschub für den Endspurt in der Oberliga steckt, hat nicht reichen sollen, um das Finale des Krombacher Niedersachsenpokals zu erreichen.

Die Auswärts-Fans spenden Trost. Foto: Reinhard Rehkamp

Atlas Delmenhorst

1. Mannschaft

2:1 (0:0)

TuS Bersenbrück

1. Herren

90'+1
Tor
Tor
90'+1
Gelbe Karte
Gelbe Karte
90'+6
Gelbe Karte
Gelbe Karte
87'
Gelbe Karte
Gelbe Karte
82'
Gelbe Karte
Gelbe Karte
75'
Gelbe Karte
Gelbe Karte
57'
Tor
Tor
49'
Tor
Tor
43'
Gelbe Karte
Gelbe Karte
5'
Gelbe Karte
Gelbe Karte
Aufstellung
SVA: Schobert, Urban, Burke, Temin, Hefele, Gijsen, Tomic, Marquardt, Basha, Rohwedder, Siech
TUS: Milde, Winkelmann, Hedemann, Waldow, Reimerink, Álvarez, Lührmann, Greten, Eiter, Schmidt, Manneh