Ist Träumen wieder erlaubt? - Ausblick auf das Halbfinale
Kommt der Aufschwung zur rechten Zeit?
Auch wenn Auftritte in der Fremde bisher wenig Freude verbreiteten, weckt ein Auswärtsspiel im Delmenhorster Stadion Düsternort keine schlechten Erinnerungen: Vor knapp zwei Wochen gelang dem Team von Chefcoach Andy Steinmann ein Unentschieden beim SV Atlas, der sich seiner Zeit am Höhepunkt seiner Formkurve befand.
Markus Lührmann traf erst sehenswert per Volley und hatte in der Schlussphase mit einem Pfostenschuss die beste Chance auf einen Auswärtssieg. Zusätzlich zeigte sich Max-Niklas Milde mit einem parierten Strafstoß mit einer Qualität, die in einem KO-Spiel gern gesehen ist. Das Remis in Delmenhorst war der erste Punkt, den der TuS Bersenbrück 2025 mit nach Hause nehmen durfte. Die Bilanz mag also nicht unbedingt für Rot und Weiß sprechen, der Monatstrend dafür aber umso mehr.
Darüber hinaus legte auch der Überraschungserfolg gegen den BSV Rehden nah, dass ein Ruck durch das Oberligateam gegangen ist: Die ehemaligen Regionalligisten, welche übrigens parallel zum Halbfinale in Delmenhorst selbst gegen den VfV Borussia 06 Hildesheim um den Einzug ins Finale kämpfen, waren zuvor satte sechs Monate ungeschlagen. Auch von einem Rückstand zur Halbzeit ließ sich der TuS Bersenbrück aber nicht aus der Ruhe bringen, denn Nicolas Eiter und Saikouba Manneh drehten die Partie zu einem wichtigen Heimsieg.
Im laufenden Kalenderjahr haben die Pokalsieger von 2023 also bereits Hildesheim und Rehden geschlagen, sowie Delmenhorst zu einem Unentschieden gezwungen: Die restlichen Konkurrenten im Krombacher Niedersachsenpokal wissen also ganz genau, über wen der Einzug in den DFB-Pokal entschieden wird.

Der Gamechanger ist zurück: Alles Augen auf Saikouba Manneh. Foto: Reinhard Rehkamp
Das Lazarett ist endlich wieder leer
Pünktlich zum wichtigsten Spiel des Jahres kann Cheftrainer Andy Steinmann auf einen vollen Kader zurückgreifen: Die Knieverletzung von Saikouba Manneh scheint ausgeheilt, Michel Eickschläger ist fit, auch Markus Lührmann kehrt nach seiner Gelbsperre in der Liga zurück.
Außerdem: Die scheinbar unschlagbaren Delmenhorster haben an den letzten Spieltagen wieder Punkte liegen lassen. Erst konnten wir Atlas ein Unentschieden abringen, was nun auch dem Hannoverschen SC gelang. Auch wenn die Favoritenrolle weiterhin klar verteilt sein sollte, befindet sich das Oberligateam im klaren Aufwind und kann so dem nicht mehr ganz so unverwundbaren SV Atlas die Stirn bieten - wie schon im Hinspiel der Oberliga.
Am 6. Oktober 2024 gewann der TuS Bersenbrück nämlich dank den Toren von Jules Reimerink und Markus Lührmann mit 2:0 im Hasestadion. Dieser völlig verdiente Heimsieg gegen einen schwächelnden SV Atlas Delmenhorst kann und darf den DFB-Pokal-Teilnehmern von 2023/24 Rückenwind und Selbstvertrauen geben, um dem großen Traum einen Schritt näher zu kommen.

Werden Elfmeter wieder entscheidend? Foto: Reinhard Rehkamp
Wenn nötig über 120 Minuten
Erstmals in dieser Saison kann ein Spiel im Krombacher Niedersachsenpokal übrigens auch in der Verlängerung entschieden werden. Bisher ging es nach Ablauf der regulären 90 Minuten direkt in ein Elfmeterschießen über, am Ostermontag müssen die Teams bei einem eventuellen Gleichstand aber über weitere 2x15 Minuten um das Weiterkommen ringen, bevor der Elfmeterpunkt in Betracht kommt.
Für den breiten und tiefen Kader des Oberligateams könnte diese Änderung zum Vorteil werden, wurden viele Siege in der laufenden Saison doch schon über eine bessere Kondition in der Schlussphase eingefahren. Für die Nerven aller TuS-Fans ist gegen einen Sieg nach 90 Minuten aber auch wenig einzuwenden.
Am Ostermontag, den 21. April, geht es also um 15:00 Uhr los. Das Stadion Düsternort wird gut gefüllt sein, von den erhofften 2.000 Zuschauern werden es mehrere Hundert mit den Farben Rot und Weiß halten. Wer darf im Finale weiter vom Titel träumen? Die Antwort wissen wir bald.