Bersenbrück. Die Fußballer vom TuS Bersenbrück haben das Derby bei Blau-Weiß Lohne mit 2:1 gewonnen. Trotz des 0:1-Pausenrückstandes drehte der Oberligist die Partie und gewann nicht unverdient beim vermeintlichen Aufstiegsanwärter.

„Die Mannschaft hat für den Sieg sehr viel investiert. Wir waren von Beginn an sehr konzentriert und standen sehr kompakt“, freute sich TuS-Trainer Farhat Dahech über den Auswärtssieg. Der TuS-Coach vertraute der gleichen Startelf, die im ersten Pflichtspiel der Saison beim Pokalerfolg gegen Celle überzeugte. Von Beginn an war der TuS im Spiel und setzte früh eine Duftmarke. Nach Zuspiel vom Jules Reimerink traf Moritz Waldow nur den Pfosten.

Bersenbrück agierte kompakt und diszipliniert. Bis auf kleinere Schwierigkeiten auf den Außenbahnen ließ der TuS wenig zu. Die individuelle Klasse der Gastgeber blitzte in der ersten Hälfte nur zaghaft auf. Dann jedoch wurde es stets gefährlich. Aaron Goldmann, einer von vier Ex-Bersenbrückern in der Startelf, und Christopher Schepp scheiterten aus aussichtsreicher Position. Diese Doppelchance war bezeichnend für den Willen der TuS-Akteure, die sich dreimal in Folge in die frei Schussbahn warfen.

Rückstand motiviert TuS-Spieler

Die überraschende Führung für die Hausherren konnte die TuS-Defensive kurz vor dem Pausenpfiff dann dennoch nicht verhindern. Im Zentrum hatte der TuS keinen Zugriff; über drei Stationen war Schepp frei vor TuS-Keeper Nils Böhmann, der keine Abwehrchance hatte. „Eigentlich dürfen wir nach der ersten Halbzeit nicht in Rückstand geraten. Aber das Gegentor hat die Spieler nochmal angespornt, hier unbedingt ein Tor zu schießen“, meinte Dahech.

Der TuS ließ sich von dem Rückstand nicht aus der Ruhe bringen. Einen Vorteil zu Beginn der zweiten Hälfte konnte sich keine Mannschaft herausspielen, so dass vor den gegnerischen Toren nur sehr wenig passierte. Nachdem Dahech seine Formation etwas veränderte und mit Lars Spit und Patrick Greten zwei frische Spieler brachte, kam ins Offensivspiel der Gäste mehr Druck. Der verdiente Ausgleich kam dann eher aus dem Nichts. Eine weite Flanke verlängerte Santiago Aloi mit dem Kopf und Greten hatte am zweiten Pfosten freie Bahn für den Ausgleichstreffer. 

 

Partick Greten (re.) erzielte nach Vorlage von Santiago Aloi (li.) den Ausgleichstreffer 

TuS bleibt am Drücker

In der Folge war zu spüren, dass der TuS mehr wollte. Von den Gastgebern kam nicht viel und auf den Tribünen machte sich bereits früh eine gewisse Enttäuschung breit. „Wir haben gesehen, dass unser Spiel von der Abwehr bis zum Angriff funktioniert hat. Warum soll ich die Mannschaft dann bremsen? Der Ausgleich hat der Mannschaft nochmal richtig Kraft verliehen“, erklärte Dahech. Sein Team blieb am Drücker. Leonard Hedemann mit einem Kopfball auf das Tordach und Spit nach einem 50-Meter-Sprint waren der Führung bereits nah. Den erzielte kurz vor Ende David Leinweber. Mit einer überragenden Grätsche im Mittelfeld leitete der Außenverteidiger die Chance selbst ein, spekulierte am zweiten Pfosten auf die Flanke und mit einem Flugkopfball drückte er den Ball zum vielumjubelten 2:1 für den TuS über die Linie. „Ich grätsche den Ball richtig geil ab, hatte etwas Glück das er vor mir bleibt. Meine Flanke ist dann vielleicht ein bisschen weit, sehe aber, dass ich auf dem zweiten Pfosten freistehe. Der Ball kommt natürlich überragend und ich muss nur noch einnicken“, strahlte der Siegtorschütze. Das Gefühl nach dem Tor sei "einfach nur geil" gewesen. 

 

David Leinweber (li.) hatte soeben per Flugkopfball die 2:1 Führung erzielt. 

In Spelle nicht nachlassen

„Da war der absolute Wille von Beginn an da. Wir haben alle füreinander gekämpft. Am Ende waren die letzten Prozente entscheidend, dass wir uns als Mannschaft voll reingehängt haben. Jeder wollte unbedingt mehr und wir haben gesehen, das mehr drin ist“, sagte Leinweber. Vor der nächsten Aufgabe am kommenden Mittwoch (18. August 2021, 19.30 Uhr) gegen den SC Spelle-Venhaus mahnt der Abwehrspieler, nicht nachzulassen. „Wir müssen jetzt dranbleiben und weiter konzentriert sein. Wir dürfen jetzt nicht denken, es wird alles ein Selbstläufer. Weiter mit viel Leidenschaft ins Spiel gehen, Spaß haben und das Ding dann auch in Spelle rocken“, äußerte Leinweber.

Sein Trainer gibt die gleiche Marschroute für Mittwoch aus. „Wir müssen weiterarbeiten und nicht denken, wir können alles. Wir wollen weiter Punkte einsammeln. Spelle ist einer der Favoriten der Liga und ein starker Gegner. Aber es ist alles machbar. Mit dieser Truppe, mit der Mentalität und Konzentration, schaffen wir es zu punkten“, sagte Dahech.

Text von Christian Hesse(NOZ)

Fotogalerie von Reinhard Rehkamp unter https://www.fupa.net/club/tus-bersenbrueck