In der NOZ vom 09.August 2014 wurde über eine Tagung der Fußballkreise Osnabrück- Stadt und Osnabrück –Land berichtet, die den anhaltenden Schwund ehrenamtlich Tätiger in fast allen Vereinen der Region thematisierte. Ein entgegen wirkendes Patentrezept wurde nicht gefunden. Nahezu hilflos wirkt die Aussage des Kreisehrenamtsbeauftragten Peter Müller. „Wir können nur viele verschiedene Möglichkeiten eröffnen.“ 120 Vereine waren eingeladen, 31 Teilnehmer wurden gezählt.

Als Ursachen für den Schwund wurden unter anderem die gewachsenen Schulver-pflichtungen für die Heranwachsenden, der Wegzug von Studierwilligen und höhere Beanspruchungen in der Berufswelt genannt.

In unserer schnelllebigen Zivilisation erschlägt die Angebotsvielfalt zur Freizeitgestaltung nahezu Vereine mit Tradition, die früher starke Säulen des gesellschaftlichen Lebens. darstellten, haben an ihrer ehemals hohen Wertschätzung verloren. Die Medienwelt – insbesondere das Fernsehen - verführt zuweilen auch den Sportinteressierten dazu, die Verbundenheit mit dem lokalen Sportgeschehen zu lockern. Der “Sport auf höchster Ebene“ wird so geschickt vermarktet, dass der „Sport im Kleinen“ weitgehend ausgeblendet wird. Doch gerade der ist es, der wesentlich zur Lebensqualität für Jung und Alt vor Ort beiträgt. Man stelle sich mal vor, es gäbe hier keinen und in der Region kaum einen Sportverein. Lebensfreude besteht nicht nur darin, sich in der Freizeit „bespaßen und bedienen“ zu lassen.

Diese Tendenz hat allerdings zugenommen und die Bereitschaft, im gesellschaftlichen Umfeld Verantwortung und Pflichten zu übernehmen, ist offensichtlich geringer.geworden .Früher galt es als „Ehrensache“, die Geschicke eines Vereins mit zu lenken, die Bekleidung eines „Amtes“ wertete man als Anerkennung und erfüllte mit Stolz. Diese Wertschätzung ist meines Erachtens ein wenig verloren gegangen. Freiwillige und unentgeltliche Arbeit wird zuweilen belächelt, obwohl sie für Vereine - seien es Sportvereine, Gesangvereine, Schützenvereine...-unverzichtbar ist. Die Frage “Was kriege ich dafür?“, die ich leider jahrelang schon häufig von Kindern und Jugendlichen gehört habe, erschwert die Suche nach geeignetem Nachwuchs. .Ein Verein ist kein Dienstleistungsbetrieb, der Engagement regelmäßig entlohnt. Ehrenamtliche Tätigkeit wird belohnt und zwar durch die Resonanz auf die ansteckende Freude und Begeisterung, die ich einbringe. Ehrenamtlich zu arbeiten mit der Absicht, sein eigenes Leben zu bereichern und gleichzeitig auf seine Weise dem Allgemeinwohl zu dienen, verdient höchste Anerkennung und ist ganz bestimmt einen Versuch wert.

Der TuS Bersenbrück lebt vom Engagement vieler ehrenamtlich Tätigen. Weitere Unterstützungen – ob im größeren oder kleineren Rahmen, ob mit oder ohne Ball – sind stets willkommen.  

Hermann Thöle